Fahren in der Gruppe

Fahren in der Motorradgruppe / Motorradkonvoi

Unser Motto: Mit Freude ausfahren und nicht rasen. Fahrt vorsichtig, seid aufmerksam bei der Sache und bleibt gesund! Verinnerlicht die Motorradgruppen-Fahrtregeln und euch wird jede Ausfahrt so richtig Spass machen. Versprochen ... ...

1. Allgemeine Gruppenfahrregeln

Die meisten von euch sind schon in größeren oder kleineren Gruppen gefahren. Ihr habt dabei sicherlich ganz verschiedene Erfahrungen gemacht. Konvoifahren erfordert Konzentration sowie Disziplin und es ermüdet. Dazu wiegt es einen jeden Mitfahrer in falscher Sicherheit, und man wird fast ein wenig hypnotisiert vom Rücklicht des vorher fahrenden Motorrades. Man kann schon in einen "Rausch" kommen, so in der Gruppe durch die Landschaft gleitend, ohne selbst auf den Weg achten zu müssen. Also: Immer Obacht geben und für den Motorradfahrer vorne und hinten mitdenken!

Besonders bei großen Motorradgruppen werden bei uns oftmals Kreuzungen gesichert und abgesperrt. Das soll in keiner Weise heissen, dass hier ein Wegerecht erzwungen werden soll. Das Straßenverkehrsgesetz ist klar definiert. Kein Verkehrsteilnehmer darf in einen geschlossenen Verkehrsverbund eindringen. Somit ist die Möglichkeit gegeben, unseren geschlossenen Verkehrsverbund, den Motorradkonvoi, zu schützen, in dem man andere Verkehrsteilnehmer mit sichernden Motorradfahrern darauf aufmerksam macht. Aber erst, sobald der andere Verkehr dies zulässt! Teilnehmer an einem Motorradkonvoi dürfen sich jedoch nicht absolut auf eine freie Fahrt einstellen. Jeder ist für seine Sicherheit selbst verantwortlich! Es kommt immer wieder vor, dass ungeduldige Autofahrer in einen Verbund einbrechen wollen, und es kann zu gefährlichen Situation kommen. Die sichernden Motorradfahrer müssen also gut und zuverlässig absperren und sich nicht drängen lassen, wenn schon gesichert wird. Deshalb haben diese auch eine besondere Sorgfaltspflicht gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern: Ein gewinnendes Lächel, eine winkende Hand oder ein freundliches Wort entschärfen oft die schlechte Laune eines genervten Autofahrers. Sicherungsfahrer werden vor dem Beginn der Tour durch den Motorradgruppenführer ausgewählt, angesprochen und eingewiesen und erhalten eine orangefarbene Warnweste. Niemand ist verpflichtet, der Bitte des Tourguides zu entsprechen. Ist die Motorradgruppe groß und es gibt keine Sicherungsfahrer, hat sich der Guide darauf entsprechend einzustellen. Ein gewissenhafter Motorradkonvoiführer wird in diesem Fall wissen, was zu tun oder zu unterlassen ist und wird die Ausfahrt dennoch für alle Teilnehmer erlebnisreich zu einem guten Ende bringen ... ...

Rücksicht kommt immer an!

Wer an einer Gruppenmotorradtour teilnimmt, trifft auf die verschiedensten Menschen und Erwartungen. Alle freuen sich auf diesen Tag der Erhohlung und des gemeinsamen Erlebnisses "Motorradfahren". Der beste Start zu einer harmonischen Ausfahrt beginnt immer mit einer pünktlichen Abfahrt! Lass deine Mitfahrer und den Tourguide nicht warten, das ist unhöflich. Immerhin freuen sich deine Mitfahrer auf einen nach Plan verlaufenden Tag und der Guide hat einige Arbeit schon vor der Ausfahrt verwendet, um diese Motorradausfahrt für alle passend und erlebnisreich zu gestalten. Bist du zu spät dran, hast etwas vergessen und musst nochmal nach Hause fahren: Ruf VOR dem offiziellen Tourstart den Guide mobil an und frage, wo die nächste Möglichkeit zum Zusammentreffen ist. Bitte den Tourguide nicht, "fünf Minuten zu warten", denn es werden ohnehin wenigstens fünfzehn. Bei Die-Sonntagsfahrer.de gilt: Abfahrtszeit ist Abfahrtszeit. Erscheine immer mit einem vollgetankten Motorrad am Treffpunkt, denn der Motorradgruppenführer hat Tankstopps berechnet, welche für alle gelten. Wenn getankt wird, wird getankt. Es sei denn, dein Motorrad verfügt über eine exorbitant große Reichweite und du bist dir sicher, dass du es bis zum Tourende schaffst und die Gruppe nicht zu einem zusätzlichen Tankstopp nötigen wirst. Und wer eine schwache Blase hat, der verzichtet kollegial auf den Kaffee oder die Wasserflasche am Treffpunkt vor der Abfahrt, um nicht den Guide als auch seine Mitreisenden in Schwierigkeiten zu bringen. Usus bei Die-Sonntagsfahrer.de ist eine erste Rast nach ca. 60 bis 90 Minuten, stellt euch darauf bitte ein!

Konvoiführer:

Dieser bestimmt die Route, leitet die eventuell eingesetzten Sicherungsfahrer, legt die einzulegenden Stopps fest sowie die Geschwindigkeit der gesamten Motorradgruppe. Er hat zu allererst die Pflicht darauf zu achten, dass sich der Motorradkonvoi innerhalb der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten inner- und ausserorts bewegt. Für die Straßensicherung werden vor Abfahrt spezielle Abmachungen getroffen zwischen dem Konvoiführer und, eventuell, eingesetzten Sicherungsfahrern.

Konvoiteilnehmer:

Langsame Fahrzeuge oder Fahrer mit wenig Fahrpraxis fahren am Anfang des Konvois direkt hinter dem Konvoiführer, da dort die Geschwindigkeit am geringsten ist. Jeder Konvoiteilnehmer fährt versetzt mit einem Abstand von ca. 10 Metern zum Vordermann. Jeder Konvoiteilnehmer ist mit für den Zusammenhalt der Motorradgruppe verantwortlich, indem er seinen Hintermann im Spiegel beobachtet und nicht schneller fährt als dieser. Ausserdem achtet jeder Konvoifahrer darauf, die einmal eingenommene Position nicht zu verlassen und kein Konvoiteilnehmer wird überholt. Durch das versetzte Fahren entsteht ein optimaler Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Konvoiteilnehmern. Fahren die Sicherungsfahrer an Kreuzungen oder Einmündungen vorne aus der Motorradgruppe raus, bleibt jeder Mitfahrer an seinem Platz, denn es ändert sich ja nichts für die Gruppe! ERGO: Wer rechts aussen fährt, rollt dort weiter. Wer links innen fährt auch. Jeder behält den gleichen Hintermann im Rückspiegel. Nach dem Einordnen der Sicherungsfahrer sollte sich an der Gruppenkonstellation nicht einmal eine winzige Kleinigkeit verändert haben ... ...

Schlussmann:

Er ist verantwortlich, dass keiner zurück bleibt und hilft, den Konvoi zusammenzuhalten. Die gelbe SF-Sicherheitsweste "Letzter der Motorradgruppe" soll getragen werden. Wer den Schlussmann macht, spricht der Motorradgruppenführer vor Antritt der Motorradaufahrt in der Motorradgruppe ab.

2. Anhalten in der Motorradgruppe

Beim Anhalten vor Kreuzungen, Rotlichtampeln und anderen Hindernissen wird auf Zweierkolonne aufgeschlossen und der Abstand zum Vorderfahrzeug so kurz wie möglich gehalten, um ein schnelles Überqueren der Kreuzung zu ermöglichen!

3. Lücken schliessen in der Motorradgruppe

Es kann immer wieder vorkommen, dass vor einem Motorradfahrer eine Lücke entsteht, weil jemand aus dem Konvoi ausgeschert ist. Es ist eine weitverbreitete gefährliche Unart, diese Lücke durch Seitwärtsverschieben wieder zu schließen. Schon mehr als einmal haben sich Motorradtourteilnehmer so gegenseitig gefährlich behindert oder es kam sogar zum Unfall. Die korrekte Art, solche Lücken zu schliessen, besteht im lateralen Verschieben, das heißt von hinten nach vorne auf ein und derselben Spur bleibend! Entsteht einmal im Konvoi eine Lücke, dann wird diese nicht seitwärts, sondern von hinten nach vorne aufgefüllt. Das heisst, das jeweils hintere Fahrzeug fährt nach vorne in die entstandene Lücke!

4. Sichern von Kreuzungen

Gerade in großen Motorradgruppen ist der Bedarf vorhanden, Kreuzungen so zu sichern, dass die ganze Gruppe in einem Fluss darüber fahren kann. Wichtig ist, dass die gesamte Gruppe konzentriert und aufgeschlossen fährt, wie vorher beschrieben. Die Kreuzung muss vom ganzen Motorradkonvoi so schnell wie möglich überquert werden! An Kreuzungen gilt: Der Konvoiführer fährt an die Kreuzung heran und hält unabhängig davon, ob ein Stoppgebot besteht. Die Sicherungsfahrer beginnen ihren Job und nehmen miteinander Sichtkontakt auf um zu bestimmen, wer wo sichert. Nach dem Sichern schliessen die Sicherungsfahrer zügig zum Konvoiführer auf. Alle auf Fahrbahnmitte fahrenden Konvoiteilnehmer haben nach dem Sicherungsmanöver die besondere Sorgfaltspflicht in den Rückspiegel zu schauen und den Sicherungsfahrern ein ungefährliches und ungehindertes Vorankommen zu ermöglichen. Der Konvoiführer fährt bis zum Eintreffen seiner Sicherungsfahrer ein sehr verhaltenes Tempo. Sichtet er seine Teammitglieder im Rückspiegel beschleunigt er massvoll, um ein sicheres Einordnen der Sicherungsleute zu gewährleisten.

5. Sichern beim Einmünden

Der Konvoi soll so schnell wie möglich einbiegen. Dazu ist wieder das geschlossene Anfahren der Einmündung durch den gesamten Motorradkonvoi erforderlich. Der Konvoiführer hält an der Einmündung, die beiden Sicherungsfahrer nehmen Blickkontakt auf und bestimmen, wer sichert. Im Anschluss daran gelten alle Aussagen aus Punkt 3.

6. Gruppenverhalten bei Notsituationen oder Pannen

Der Fahrer mit dem Problem selbst oder dessen Vordermann, welcher diesen ja im Rückspiegel beobachtet hat, geben umgehend Signale mittels mehrfacher Lichthupe sowie der Hupe. MERKE: Einmal Hupen oder Aufblenden reicht meist nicht! Dabei ist die Geschwindigkeit gleichmäßig bis zum Anhalten zu reduzieren. Das Signal ist so schnell wie möglich bis zum Konvoiführer durchzureichen. Haben alle auf ihren Hintermann aufgepasst, sollte die Motorradgruppe ziemlich gleichmäßig und relativ zügig zum Stehen kommen. Nach Stillstand des Motoradkonvois verbleiben alle an ihrem Platz, niemand kommt unkontrolliert nach vorne gefahren. Der Konvoiführer wird sich selbst ein Bild der Lage machen und entweder zu Fuß oder mittels gewendetem Motorrad zur Ursache des Haltes kommen, um dann entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

7. Allgemeines zum Schluss

Ganz automatisch fährt man hinten im Motorradkonvoi schneller als vorne. Schon bei 15 Motorrädern kann das gute 20 km/h ausmachen. Also fährt der Motorradgruppenführer innerhalb geschlossener Ortschaft nicht mehr als 40 km/h, da hat der hintere Fahrer schnell 50 km/h zu fahren. Außerhalb geschlossener Ortschaft sollte nicht mehr als 80 bis 90 km/h vom Tourguide gefahren werden, da der Hintere sich sonst schon sputen muss. Dies kommt teilweise vom Ziehharmonika-Effekt. Man kann diesen Effekt etwas mindern, wenn alle die selben Abstände einhalten und konzentriert fahren. Auf längeren Strecken jedoch und auf Strecken mit viel Anfahrten, Anhalten und Abbiegen kommt es unweigerlich zu diesem Phänomen. Aber es kann, bei vorherschauender Fahrweise der Tourguides und Sicherungsfahrer, mächtig gedämpft werden, wenn auch jeder in der Gruppe diese Regeln beachtet. Motorradgruppenfahren ist Teamarbeit: Vom Führenden bis zum Schlussmann! Motorradausfahrten nach diesem Prinzip bei Die-Sonntagsfahrer.de sind immer wieder ein schönes Erlebnis. Viel Spass beim gemeinsamen Touren und Erleben ... ... !

8. Kurzfassung

- Versetzt fahren (sehr Wichtig)
- Geschwindigkeit nach dem Fahrzeug hinten ausrichten und im Rückspiegel kontrollieren
- Sollte ich das hinter mir fahrende Motorrad nicht mehr sehen, unbedingt anhalten!
- Position im Konvoi beibehalten
- Nicht überholen!
- Langsame Fahrzeuge oder unsichere Fahrer fahren am Anfang des Motorradkonvois
- Wer die Motorradausfahrt während der Fahrt verlassen will, meldet sich vorher beim Tourguide ab!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden